Vorschlag a) Unterwerfung–Gefangennahme–Begnadigung
Teil der Demonstration von Sieghaftigkeit – sei es diejenige eines Kaisers oder diejenige eines nachgeordneten Feldherrn – ist nicht nur die Inszenierung von gegnerischen Fliehenden, Verwundeten, Sterbenden oder Toten, sondern auch die Unterwerfung unter den römischen Sieger, wie sie vor allem durch das Flehen um Gnade zum Ausdruck kommt. Letzteres wird sowohl im Rahmen von Kampfhandlungen oder einer regelrechten Schlacht als auch im Nachgang einer solchen in Szene gesetzt. Als Bittflehende treten sowohl Krieger als auch Nicht-Kombattanten auf. Aufbauend auf eine Aufschlüsselung der verschiedenartigen Formen von Unterwerfung(-sgesten) setzt sich die Dissertation mit der Frage auseinander, wie Bittflehende charakterisiert sind, wie mit ihnen umgegangen wird, inwieweit sie dezidiert mit der Person des Kaisers verbunden sind oder losgelöst von diesem auftreten und wie sich die Darstellungen in Gestaltung und Vorkommen diachron verändern (1.-5. Jh. n.Chr.).
Vorschlag b) Befestigungen im kaiserzeitlichen Griechenland, Thrakien und Westkleinasien
Zahlreiche fortifikatorische Bauten existierten im vorrömischen Griechenland in unterschiedlichster Form (z.B. Stadtmauern, Festungen, befestigte Gehöfte, Türme) und Ausführung (z.B. bzgl. Technik, Stärke, Anspruch). Eine ganze Reihe dieser Bauten blieb in der römischen Zeit noch in das tägliche Leben eingebunden und wurde verstärkt oder verändert. Daneben gab es solche, die erst in der Kaiserzeit entstanden. Die Dissertation erstellt einen Überblick über die im Untersuchungsraum sichtbaren und genutzten „vorrömischen“ Befestigungsbauten sowie die im Verlauf der Kaiserzeit neu aufgeführten Bauwerke und untersucht sie auf Typus, Ausführung, Nutzung sowie An- und Einbindung in ihre Umgebung. Zu fragen ist zudem, welche dieser Befestigungen in nach-theodosianischer Zeit weitergenutzt und/oder ausgebaut wurden.