Klassische Archäologie

(Prof. Dr. Heide Frielinghaus)


Spiegel des Sieges: Verwundete, Tote und Gefangene.

Um die Sieghaftigkeit eines Kaisers oder nachgeordneter Feldherren zu verdeutlichen, werden neben Unterlegenen, Verwundeten, Sterbenden oder Toten immer wieder auch Gefangene ins Bild gesetzt, und zwar Krieger wie auch Nicht-Kombattanten, im Zusammenhang mit Schlachtszenen wie auch außerhalb. Die Dissertation setzt sich damit auseinander, wie Gefangene – im Vergleich zu Verwundeten, Sterbenden, Toten – charakterisiert und eingesetzt und inwieweit sie dezidiert mit der Person des Kaisers verbunden oder losgelöst von diesem verwendet werden.

 

Kriegerische Männlichkeit abseits des Staatsdenkmals

Die Darstellung kriegerischer Tüchtigkeit war nicht den Staatsdenkmälern vorbehalten, sondern fand sich in verschiedenartiger Ausprägung und aus unterschiedlicher Motivation heraus auch in „privaten“ Kontexten, wie z.B. in Grabausstattungen. Die Dissertation geht diachron und geographisch differenziert der Frage nach, wie Krieger in der römischen Kaiserzeit in Aussehen und Tätigkeit charakterisiert, differenziert und in Szene gesetzt wurden und in welchen Zusammenhängen dies mit welcher Absicht geschah. Hierzu gehört beispielsweise auch die Frage, in welcher Vollständigkeit ihre Ausstattung wiedergegeben wurde, inwiefern man von zeitgenössischen Gegebenheiten abwich und welche Elemente der von Staatsdenkmälern bekannten Krieger-Charakterisierungen auch im „Privatbereich“ eine Rolle spielten.

 

Befestigungen im kaiserzeitlichen Griechenland, Thrakien und Westkleinasien

Zahlreiche fortifikatorische Bauten existierten im vorrömischen Griechenland in unterschiedlichster Form (z.B. Stadtmauern, Festungen, befestigte Gehöfte, Türme) und Ausführung (z.B. Technik, Stärke, Anspruch). Eine ganze Reihe dieser Bauten blieb in der römischen Zeit noch in Aktivitäten des täglichen Lebens eingebunden und wurde verstärkt oder verändert. Daneben gab es solche, die erst in der Kaiserzeit entstanden. Die Dissertation erstellt einen Überblick über die im Untersuchungsraum sichtbaren und genutzten „vorrömischen“ Befestigungsbauten sowie die im Verlauf der Kaiserzeit neu aufgeführten Bauwerke und untersucht sie auf Typus, Ausführung, An- und Einbindung in ihre Umgebung sowie ihre (Weiter)Nutzung.