Vorschlag a) Blutvergießen und Kriegslegitimation: Fontenoy 841 – Unstrut 1075 – Hastings 1066
Mit den Orten Fontenoy, Unstrut und Hastings sind drei Schlachten benannt, die von den Zeitgenossen jeweils nicht nur wegen ihrer besonderen politischen Bedeutung als spektakulär empfunden wurden. Die damit verbundenen Legitimationsdiskurse sind in der Forschung schon vielfach analysiert worden, und zwar sowohl im Blick auf die jeweiligen politischen und kulturellen Epochenkontexte als auch im Hinblick auf Wandel und Entwicklung der kulturellen, sozialen und auch technologischen Bedingungen von Krieg und Kriegertum. Die Dissertation soll demgegenüber vergleichend analysieren, welche Bedeutung in diesen Diskursen jeweils der Legitimation des mit der Schlacht verbundenen und bereits von Zeitgenossen als übermäßig charakterisierten Blutvergießens kam. Zu fragen wäre etwa, ob bzw. in welcher Weise die mehr oder weniger selbstverständliche Inanspruchnahme der Schlacht als Gottesurteil durch die Auseinandersetzung mit besonderen quantitativen oder qualitativen Aspekten des Blutvergießens, z.B. zwischen Verwandten im Fall von Fontenoy, herausgefordert und relativiert, ergänzt oder negiert werden konnte.