Südosteuropäische Geschichte

(Prof. Dr. Hans-Christian Maner)


Krieger und Kriegssymbolik in der Kirchenmalerei der orthodoxen moldauischen Klöster (15.-17. Jh.)

In der Nordmoldau finden sich eine Reihe orthodoxer Klöster, die nicht nur innen, sondern auch außen vollkommen bemalt sind. Die Malerei stammt größtenteils aus dem 16. Jh. und zeigt Szenen aus dem Leben und Leiden von Heiligen, Märtyrern und Soldatenheiligen. Immer wieder finden sich darunter auch Gewalt- und Kriegsszenen. Bekannt sind u.a. die Belagerungen von Konstantinopel von 626 und 1453, wobei die „Türkendarstellungen“ bisher auf das größte Interesse gestoßen sind. In diesem Projekt wäre der analytische Fokus in einem dezidiert historisch-kontextualisierenden Ansatz auf die Darstellung von Personen und Gruppen zu lenken, auf Byzantiner und ihre Feinde und die dahinterstehende Symbolik im Zeitkontext.

 

Ikonen, Reliquien und Fahnen der Südosteuropäer in den Kämpfen gegen die Osmanen im 15. Jh.

In ihren Kriegszügen gegen osmanische Heere führten die christlichen Herrscher Südosteuropas Reliquien und Fahnen mit sich. Zum einen kann hier das Siegel von Georg Kastriota, genannt Skanderbeg, angeführt werden, das den doppelköpfigen Adler zeigt; zum anderen wird bis heute in der rumänischen Historiographie über die Funktion der Georgs-Fahne des Fürsten Stefan des Großen gestritten. Sehr deutlich sind in beiden Fallbeispielen byzantinische Bezüge auszumachen. Das Projekt soll Ikonen, Reliquien und Fahnen, die auf Kriegszügen gegen das aufstrebende Osmanische Reich als machtvolle Begleiter mitgeführt wurden, im regionalen und zeitlichen Kontext analysieren. Darüber hinaus können auch transregionale Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet werden.