Südosteuropäische Geschichte (Prof. Dr. Hans-Christian Maner)

Vorschlag a) Die Legitimation des Vormarsches Wiens nach Südosteuropa im 17. und 18. Jh.

Mit dem Vordringen der Habsburgermonarchie nach Südosteuropa nach der erfolgreichen Ab-wehr der zweiten Belagerung Wiens (1683) ging eine sukzessive Zurückdrängung des Osmanischen Reiches einher. Bereits früh wurde der „Niedergang“ des „Türkenjochs“ gefeiert und ebenso der „Sieg der Christenheit“. Welche Begründungs- und Legitimationsstrategien können aus den herrscherlichen Verkündungen sowie zahlreichen Schriften der Zeit herausgelesen werden? Welche Byzanz-Bezüge finden sich darin?

Vorschlag b) Wehrklöster in Südosteuropa als Orte des kriegerischen Konflikts in der Frühen Neuzeit

Die Moldau und die Walachei sind Landschaften von Wehrklöstern. Sie waren nicht nur Orte der Religion, sondern vor allem auch der Herrschaftsbildung und -behauptung in Zeiten äußerer Bedrohung. Handelte es sich im südöstlichen Europa um die osmanische Bedrohung, waren es im östlichen Europa vor allem die Tataren, die bis ins 16., teilweise 17. Jh. Klöster und Herrschaft orthodoxer Fürsten phasenweise auf die befestigten Klöster reduzierten. Als Bei-spiel mögen die Belagerungen der Wehrklöster um Moskau durch die Krimtataren oder die Bedrohung der befestigten Klöster der Moldau und der Walachei durch die Osmanen oder anderer Feinde stehen. Das Dissertationsvorhaben soll die chronikalischen Überlieferungen dieser Belagerungen vergleichend analysieren. Dabei stehen die Belagerungsmethoden, Verteidigungsstrategien und die Schilderung der Anlagen im Vordergrund.